Christine Mayrhofer Klima-Team
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Liebe Leserinnen und Leser,
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wenn Sie eigentlich keine Tratsch- und Klatschgeschichten lesen, aber dieser Tage trotzdem bestens über Wohnsituation und Wohlbefinden von Paris Hilton, Mandy Moore und Milo Ventimiglia informiert sind, haben Sie bestimmt die Berichterstattung über die anhaltenden Waldbrände rund um Los Angeles verfolgt: Zehntausende Menschen mussten dort ihre Häuser verlassen, mindestens 25 Menschen kamen ums Leben, mehr als 12.000 Gebäude wurden zerstört.
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Wie so oft verraten solche Katastrophen mindestens genau so viel über die gesellschaftlichen Verhältnisse wie über den Zustand der Natur: Während einige Hausbesitzer teure Privatfeuerwehren anheuern, kämpfen schlecht bezahlte Gefängnisinsassen gegen die Flammen.
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Dass sich die „reguläre Waldbrandsaison“ in Kalifornien, die eigentlich von Juni bis Oktober dauert, mittlerweile bis in den Winter zieht, hat auch mit dem Klimawandel zu tun. So erklärt etwa eine aktelle Studie der University of California, wie zunehmende Wetterextreme größere Flächenbrände begünstigen. Die Anzahl rascher Wechsel zwischen extrem trockenem und extrem nassem, also regenintensivem, Wetter ist in den letzten Jahrzehnten weltweit um 31 bis 66 Prozent angestiegen.
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In Kalifornien hat dieser Wechsel zwischen den Extremen ideale Brandbedingungen geschaffen: Nach zahlreichen trockenen Jahren haben die beiden vergangenen, sehr nassen Winter dazu geführt, dass viel Gras- und Buschwerk nachgewachsen ist. Der heurige Sommer, mit Trockenheit und Rekordtemperaturen, hat es erneut ausgetrocknet – und zu exzellentem Brandmaterial gemacht. Auch global werden Waldbrände häufiger, das zeigen aktuelle Daten der University of Maryland.
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12 Millionen Hektar Wald | brannten im Jahr 2023 weltweit, ein neuer Rekordwert. | Quelle: World Resources Institute> |
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Das „Zeitalter des Feuers“?
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Sind wir also im „Zeitalter des Feuers“ angelangt? Dieses sogenannte Pyrozän, ein Begriff des Feuerhistorikers Stephen Payne würde sich anbieten, zumal das Anthropozän, also das vom Menschen maßgeblich geprägte geologische Zeitalter, im vergangenen Jahr von Geologen kurzerhand abgesagt wurde. Eine kurze Begriffsgeschichte des Pyrozäns finden Sie hier.
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In Österreich ist die Dimension von Waldbränden prinzipiell eine andere als in Kalifornien, unterschätzen sollte man die Gefahr von Waldbränden auch hierzulande nicht: Das können Sie diesen Samstag im Wissenschaftsressort der „Presse“ nachlesen. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich in den heimischen Wäldern auch anders: Gleich zwei Mal in den vergangenen fünf Jahren haben Österreichs Wälder mehr CO2 emittiert statt aufgenommen, wie die aktuelle österreichische Waldinventur zeigt.
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Ebenfalls heiß her geht es in Grönland. Dort geht mit dem bevorstehenden Amtsantritt von Donald Trump das Geriss um die Rohstoffe erst so richtig los. Denn obwohl der zukünftige Präsident der USA Warnungen vor dem Klimawandel in der Vergangenheit gern ignoriert hat, wird er die dadurch mehr und mehr freigelegten Rohstoffe kaum verschmähen.
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Deutlich kühler geht es aktuell in der Antarktis zu. In der aktuellen Folge des Klima-Podcasts „Der letzte Aufguss“ berichtet Teresa Wirth von ihrer abenteuerlichen Reise ins südliche Eismeer und den Auswirkungen des Klimawandels vor Ort.
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Bewahren Sie einen kühlen Kopf oder besser noch: Trainieren Sie Ihren Hoffnungsmuskel!
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Christine Mayrhofer
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Podcast „Der letzte Aufguss“
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